- Kurznews
SpaceX Oberstufe explodiert bei Starlink-Flug. Ariane-6-Erststart erfolgreich, aber Abzüge für Deutschland in der B-Note. FAA startet Anhörungen für bis zu 25 Starship-Starts und -Landungen von der Starbase in Boca Chica. Es beginnt „Herr der Raketen“: die zwei Türme. Indien verdoppelt die Größe seines Raumstationdesigns. Japanisches Modul für kommerzielle Raumstation und Starliner weiter ohne Rückflugtermin.
Das und noch mehr schauen wir uns heute an. Herzlich Willkommen zu SENKRECHTSTARTER, dem Raumfahrt-Kanal im deutschen Sprachraum!
- Highlight
Highlight
SpaceX bereitet sich auf den 5. Flug des Starships vor. Firmenchef Elon Musk schrieb am 6. Juli, in 5 Wochen soll es so weit sein. Passend dazu gab es schöne Bilder von Booster 12 auf dem Weg zum Startplatz. Unter anderem vor der neuen Starfactory, die sich noch im Rohbau befand, als wir dort vor Ort waren.
Starship
Mittlerweile ist Booster 12 am Startplatz und bereits auf dem Starttisch angekommen und wurde am Freitagmorgen einem Cryotest unterzogen. Sollte alles nach Plan verlaufen, erwartet uns dann zeitnah die Testfeuer-Kampagne des Boosters. Booster 12 soll der erste Booster werden, der dann auf dem 5. Flug von den Mechazilla Chopstics gefangen wird.
China Startups
Cosmoleap Starship-Kopie
Neues aus der Welt der chinesischen SpaceX-Kopien: Das chinesische Unternehmen Cosmoleap, von denen ich gerade zum ersten Mal höre, veröffentlichte diese Woche ein Rendering seiner geplanten Rakete und einem Start- und Fangturm.
So unterhaltsam wie viele dieser Konzeptrenderings sind, so wenig sollte man da gleich auf alle chinesischen Anstrengungen schließen. Landspace, die die erste Methanraketen noch vor SpaceX in einen Orbit gebracht haben, will bereits im Jahr 2025 mit Zhuque-3 Start und vertikale Landung demonstrieren. Mein heißer Tipp für ein Unternehmen, dem das nach SpaceX gelingen könnte!
Stabase
Elon Musk hat das Jahr 2024 in der Starbase mal als “Die 2 Türme” bezeichnet – in Anlehnung an „Herr der Ringe“. Diese Woche wurde nun wirklich mit dem Aufsetzen des ersten vorausgestatteten Turmsegments begonnen. Der 2. Turm soll für Redundanz sorgen, aber auch das Starten und Fangen sowohl von Schiff als auch Booster ermöglichen.
FAA Umweltgutachten
Die FAA hält öffentliche Sitzungen ab zur Umweltbewertung von SpaceX‘ Vorschlag zur Erhöhung der Anzahl von Starts und Landungen des Starship/Super Heavy-von Boca Chica-Startplatz.
Konkret geht es um den Antrag von SpaceX, 25 Starship Super Heavy zu starten und auch alle Booster und Ships wieder in Boca Chica zu landen.
Dafür wird es jetzt 3 Anhörungen geben. Geprüft werden sollen: Fragen der öffentlichen Sicherheit, Bedenken hinsichtlich der nationalen und internationalen Sicherheit, Versicherungsanforderungen und potenzielle Auswirkungen auf die Umwelt. Die Anhörungen sollen zwischen dem 13. und 20. August stattfinden.
SpaceX
SpaceX startet den ersten selbstgebauten Kommunikationssatelliten der Türkei
SpaceX hat am 8. Juli den ersten vollständig in der Türkei gebauten Kommunikationssatelliten, Turksat 6A, erfolgreich in eine geostationäre Umlaufbahn gebracht. Der Start von Cape Canaveral, Florida. Der über 4 Tonnen schwere Satellit trennte sich 35 Minuten später von der Rakete und wird seine Betriebsposition bei 42 Grad Ost mittels elektrischer Antriebssysteme erreichen.
Die Falcon 9-Rakete landete sicher auf einem Drohnenschiff im Atlantik, was die 328. erfolgreiche Bergung einer Orbitalrakete von SpaceX markiert.
Turksat 6A, ausgestattet mit Ku- und X-Band-Transpondern, wird Kommunikationsdienste für Europa, den Nahen Osten und Asien bereitstellen, darunter Indien, Thailand, Malaysia und Indonesien.
Ein anderer SpaceX Start diese Woche lief dann nicht so gut. Der erste Fehlstart seit Jahren – dazu gleich mehr.
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Vergangene Starts
Falcon 9 erleidet Ausfall des Oberstufentriebwerks
Am 11. Juli erlitt eine SpaceX Falcon 9-Rakete während des Starts eine Fehlfunktion der oberen Stufe, was den Verlust von Starlink-Satelliten zur Folge haben könnte und die Raumfahrtindustrie beeinflusst. Die Rakete hob planmäßig von der Vandenberg Space Force Base ab und transportierte 20 Starlink-Satelliten. Während des ersten Brennvorgangs der zweiten Stufe wurde ein ungewöhnlicher Eisaufbau am Merlin-Triebwerk beobachtet. Wenn man etwas zurückgeht, kann man auch kurz nach der Trennung der Nutzlastverkleidung ein relativ starkes Zucken der Kapton-Verkleidung erkennen. Das ist das Zeug, was so aussieht wie Alufolie oder eigentlich eher wie ´ne Rettungsdecke. Vielleicht ist hier ´ne Verbindung oder ein Ventil leck geschlagen.
Der zweite Brennvorgang, der die Oberstufe mit den Starlink Satelliten in ihre endgültige Umlaufbahn bringen sollte, endete dann wohl in einer Explosion. SpaceX spricht lieber von RUD für „Rapid Unscheduled Disassembly“. Zu deutsch: die “schnelle außerplanmäßige Demontage”.
Elon Musk hat bestätigt, dass die Starlink-Satelliten in einer niedrigeren Umlaufbahn als geplant ausgesetzt wurden und das Perigäum möglicherweise zu niedrig sei, um die gewünschte Höhe zu erreichen. SpaceX hat bisher Kontakt zu fünf Satelliten aufgenommen und versucht, sie mit Ionentriebwerken in eine höhere Umlaufbahn zu bringen. Die Ursache der Anomalie wird noch untersucht.
Dies ist der erste signifikante Fehlstart einer Falcon 9 seit 2016. Der Vorfall könnte geplante bemannte Missionen beeinflussen, da SpaceX als zuverlässiger Träger für die NASA und andere Kunden gilt. Der Vorfall wird wahrscheinlich zu Verzögerungen bei bevorstehenden Flügen führen, bis die Ursache ermittelt und behoben ist. Da gab es auch tatsächlich schon einige Verschiebungen für die eigentlich geplanten Starts für die kommende Woche. Richtig spannend werden aber natürlich die Auswirkungen auf die eigentlich in den nächsten Wochen geplanten Crew Dragon Flüge: Polaris Dawn und die NASA Mission Crew 9.
Hier wird mit Sicherheit kein Flug erfolgen, bevor das Fehlverhalten der gerade gescheiterten Oberstufe vollständig verstanden wurde.
Thema Weltraumschrott:
SpaceX schrieb auf ihrem X-Account, das Jeder Durchgang durch das Perigäum den erdnächsten Punkt mit der größten Reibung, den Erdfernsten Punkt um 5km absenkt und der Antrieb der Satelliten nicht ausreicht. Die Satelliten werden so wieder in die Erdatmosphäre eintreten und vollständig verglühen. Sie würden so keine Gefahr für andere Satelliten im Orbit oder die öffentliche Sicherheit darstellen
Elon Nachtrag
Jared:
Organisator und Hauptfinanzier der Polaris-Flüge Jared Isacman, immerhin einer der nächste Passagier der Falcon-9-Oberstufe schrieb auf X: SpaceX hat mit Falcon 9 eine unglaubliche Erfolgsbilanz. Er könne aus eigener Erfahrung sagen, dass sie sehr transparent sind, wenn Probleme auftreten. Er habe keinen Zweifel daran, SpaceX werde schnell eine Lösung finden und sicherstellen, dass die kostengünstigste und zuverlässigste Trägerrakete weiterhin Nutzlasten in die Umlaufbahn bringt: „Polaris Dawn, werden wir fliegen, sobald SpaceX bereit ist und volles Vertrauen in die Rakete, das Raumschiff und deren Betrieb besteht.
Elon Musk bedankte sich daraufhin bei ihm und versicherte: Wir werden das Problem untersuchen und nach weiteren möglichen Problemen suchen.
SpaceX werde dieses Jahr voraussichtlich mehr Flüge absolvieren als alle Spaceshuttle-Flüge zusammen, wobei die meisten ohne Crew sein werden.
Ein großer Vorteil dieser extrem hohen Flugrate bestehe für Elon Musk darin, dass SpaceX so Probleme erkennen und lösen könne, die möglicherweise nur einmal bei 1.000 Flügen auftreten. Das sei bei Raketen mit niedriger Flugrate nicht möglich.
Hyperbola 1 Fehlstart
Das chinesische Raumfahrtunternehmen iSpace erlitt am späten Mittwoch einen Fehlstart. Die vierstufige Feststoffrakete Hyperbola-1 startete am 10. Juli vom Raumfahrtzentrum Jiuquan in der Wüste Gobi. iSpace erklärte später in einer Mitteilung, dass die vierte Stufe der Rakete eine Anomalie aufwies. Oberstufen Fehler Nummer 2 in dieser Woche. iSpace schrieb 2019 Geschichte als erstes privat finanziertes chinesisches Unternehmen, das mit der feststoffbetriebenen Hyperbola-1 den Orbit erreichte. Allerdings waren nach diesem 1. Erfolg gleich drei aufeinanderfolgende Flüge Fehlstarts. Mit dem jetzt fehlgeschlagenen Flug waren von 7 Flügen nur 3 erfolgreich.
Ariane 6 Erstflug
Nach Jahren voller Herausforderungen und Rückschläge haben ESA und Ariane Group endlich den ersten erfolgreichen Start der Ariane 6 verbuchen können. Der Start selbst verlief beinahe perfekt und demonstrierte die Fähigkeiten der neuen Orbitalrakete, besonders der wiederzündbaren Oberstufe, die als großer Fortschritt im Vergleich zu ihren Vorgängern beworben wurden. Allerdings trat später im Flug eine Anomalie auf, die die Freude über den erfolgreichen Start trübte.
Ich hab ein eigenes Video zum Erststart gemacht, verlinke ich dir unter dem Video. Hier eine schnelle Zusammenfassung. Gehört ja definitiv in die Raumfahrt-NEWS der Woche.
Coole Aufnahmen lieferte das französische Militär vom Start aus Rafel Jets https://x.com/AndrewParsonson/status/1811664948428226574
Die zu ihrem Jungfernflug aufgebrochene Ariane 62 mit zwei Feststoffboostern ist 56 Meter hoch, wiegt 540 Tonnen und erzeugt einen Startschub von 856 Tonnen. Die Zentralstufe wird von einem produktionsoptimierten Vulcain 2.1-Triebwerk angetrieben, dessen Vorgänger auch die Ariane 5 angetrieben hat.
Wie bei der Ariane 5 verbrennt es flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff. Die Oberstufe ist mit dem wiederzündbaren Vinci-Triebwerk ausgestattet, das ebenfalls flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff verwendet.
Der Erststart der Ariane 6 verlief größtenteils reibungslos. Nach dem Zünden der Feststoffbooster um 21 Uhr deutscher Zeit und dem Brennen der Hauptstufe bis zur Stufentrennung in etwa 8 Minuten Flugzeit zeigte die Rakete ihre Leistungsfähigkeit. Die Oberstufe führte erfolgreich zwei Zündungen durch und bewies damit die Fähigkeit zur Wiederzündung im Orbit. Anschließend wurden die meisten Nutzlasten erfolgreich ausgesetzt.
Nach etwa einer Stunde und 14 Minuten Flugzeit trat jedoch ein Problem auf: Die Auxiliary Power Unit (APU), die für Tankdruck und Vorbereitung des Vinci-Triebwerks zuständig ist, schaltete sich kurz nach der Aktivierung ab. Dadurch konnte die geplante dritte Zündung des Vinci-Triebwerks zur Deorbit-Phase nicht durchgeführt werden, und die Oberstufe blieb als Weltraumschrott im Orbit zurück. Dies steht im Gegensatz zu den Zielen der ESA, Weltraumschrott zu vermeiden und ist insofern besonders peinlich, weil die ESA beim Thema Weltraumschrott eigentlich vorangehen will, defacto aber hinter dem Stand der Technik zurückbleibt.
Ocapi Orbits
Ein alter Bekannter von SENKRECHTSTARTER, die deutsche Firma Ocapi Orbits, hat zur Verweildauer der Oberstufe eine Prognos abgegeben: Im besten Fall kommt die Ariane-6-Oberstufe in 12 Jahren wieder runter, wahrscheinlicher erst 2051.
Ariane-6-Erststart – fehlerfrei bis auf die Oberstufe. Die kommt ja zu einem Großteil aus Deutschland. Dementsprechend sorgt das Problem mit der Oberstufe sicherlich gerade für Nervosität und extra Arbeit bei allen Beteiligten. Ich drücke die Daumen, dass das Problem schnell verstanden und hoffentlich einfach zu lösen ist.
In der Pressekonferenz nach dem Start bestätigten die Vertreter von ESA, CNES, ArianeGroup und Arianespace den erfolgreichen Start und die Demonstration der Kernfähigkeiten der Ariane 6. Die Ursache des APU-Ausfalls soll in den nächsten Wochen untersucht werden. Trotz dieses Rückschlags betonte man die Einsatzbereitschaft der Ariane 6 und plant bereits den nächsten Flug im Dezember für das französische Militär. Zudem sollen die Vega- und Vega-C-Raketen, beide bisher unrühmlich ausgefallen, in den kommenden Monaten ebenfalls wieder starten.
Für die institutionelle Raumfahrt extrem wichtig, da man Steuergelder lieber in Europa ausgibt. Obwohl Starts mit der Konkurrenz viel billiger wären, wäre dann das Geld ja in den USA verloren und könnte nicht über die Steuern wieder eingenommen werden oder für Wertschöpfung im eigenen Land sorgen. Das mag paradox klingen, aber die Politik rechnet da anders als die schwäbische Hausfrau.
- Neben-NEWS
Astroscale-Raumschiff setzt Inspektion der Oberstufe fort
Vielleicht ruft die ESA ja jetzt in Japan an. Ich hatte bereits über das Raumschiff von Astroscale berichtet, das sich bis auf 50 Meter einer ausgebrannten H2 Oberstufe genähert hat. Auf einer zukünftigen Mission soll die Oberstufe dann gezielt durch ein Raumfahrzeug von Astroscale entsorgt werden.
Astroscale gab am 9. Juli bekannt, dass sein Raumschiff Active Debris Removal by Astroscale-Japan (ADRAS-J) ein „Fly-Around“-Manöver durchgeführt hat. Dabei flog es teilweise um die H-2A-Oberstufe herum.
Während des Manöver stieß ADRAS-J jedoch auf eine „unerwartete Lageanomalie“, die einen automatischen Abbruch auslöste. Das Raumschiff entfernte sich wie vorgesehen von der Stufe, um das Risiko einer Kollision zu vermeiden.
„Das Abbruchmanöver, das während der Fly-Around-Operation durchgeführt wurde, zeigt, dass ADRAS-J die Sicherheit auch bei Nahbeobachtungen von nicht kooperativen Objekten gewährleisten kann“, sagte das Unternehmen in einer Erklärung und fügte hinzu: „Ingenieure haben die Ursache der Anomalie gefunden und bereiten sich auf einen weiteren Annäherung der Stufe vor.“
Abgesehen von der Anomalie verlaufe die Mission aber gut.
ADRAS-J wurde im Februar gestartet und erreichte die H-2A-Stufe im April. Im Mai näherte es sich bis auf 50 Meter an die Stufe an und führt seitdem Inspektionen durch. Gute Nachricht für ihre mögliche Entsorgung: Die Stufe sei bis auf ihre Orbitalgeschwindigkeit beinahe statisch und rotiere nicht stark. – Klar, das macht dann ein Andocken und Deorbiten für ´ne Folgemission deutlich entspannter.
JAXA unterstützt die Arbeit an kommerziellen Raumstationstechnologien
Japanisches Unternehmen will kommerzielles Raumstationsmodul entwickeln
Apropos Japan: Der japanische Mischkonzern Mitsui, mit über 100 Milliarden $ Umsatz einer der größten Konzerne der Welt, hat mit Japan LEO Shachu eine Tochtergesellschaft gegründet, die ein Modul für zukünftige kommerzielle Raumstationen entwickeln soll.
Das „Japan-Modul“, soll auf den Technologien des japanischen HTV- und des neuen HTV-X-Fracht-Raumschiffs basieren. Das Modul soll einen unter Druck stehenden Bereich für Forschung und Produktion enthalten, außerdem – ähnlich wie beim ISS-Modul Kibo – über eine externe Plattform für zusätzliche Nutzlasten verfügen.
Das Ziel des Unternehmens sei es, „Japans Stärken in der erdnahen Umlaufbahn zu nutzen“. Der Mutterkonzern Mitsui hat unter anderem den Einsatz von Cubesats vom japanischen Kibo-Modul auf der Internationalen Raumstation durchgeführt. Dabei spannend: Mitsui hat in Axiom Space investiert, das ja bekanntlich an einer kommerziellen Raumstation im Orbit arbeitet.
So wundert vielleicht die Ernennung des Ex-JAXA-Astronauten Koichi Wakata zum Axiom-Astronauten nicht mehr. Er soll sich unter anderem bei Axiom auf den asiatischen Markt konzentrieren und sagte kürzlich: Er sei daran interessiert, ein japanisches Modul in die zukünftige Station von Axiom zu integrieren.
Die JAXA hat gerade ein großes Programm für die Kommerzialisierung der japanischen Raumfahrt aufgelegt und untersucht aktuell mögliche Technologien für kommerzielle Raumstationen, die sie unterstützen möchte.
Starliner Pressekonferenz
Der Starliner kann frühestens Ende Juli zur Erde zurückkehren, da weiterhin Triebwerkstests durchgeführt werden. Bei Bodentests der Triebwerke des Reaction Control Systems konnten die Bedingungen, die vor dem Andocken an der ISS am 6. Juni zur Abschaltung von fünf Triebwerken führten, nicht reproduziert werden. Ingenieure untersuchen nun, ob zusätzliche Tests notwendig sind. Der Starliner kann im Notfall sicher zur Erde zurückkehren, doch die Starlinertest Mission wird erst nach Abschluss der Tests fortgesetzt.
Aktuell arbeiten Ingenieure an über 30 Maßnahmen, die bis Ende nächster Woche abgeschlossen sein sollen. Dazu gehören auch Tests zur Behebung von Heliumlecks im Antriebssystem. Es geht um Flanschverbindungen und Dichtungen. Man rechnet sogar eher damit, dass die Heliumlecks ein Grund für eine Verzögerung der Zertifizierung sind als die Auffälligkeiten der Steuerdüsen.
Der weitere Zeitplan für die Starliner-Mission hängt nicht zuletzt von der Crew-9-Mission ab, die eigentlich Mitte August mit einem SpaceX Crew Dragon starten soll. Der Starliner müsste bis dahin abgedockt sein, um den Andockhafen freizumachen. Zugleich denkt man über einen fliegenden Wechsel von Crew 8 und 9 nach. Dann würde sich Crew 8 verabschieden, bevor Crew 9 andockt. Das war alles noch vor dem Oberstufenausfall der Falcon 9 mit Starlink am Donnerstag. Daher: Sollte das Oberstufenproblem der Falcon 9 nicht zeitnah verstanden sein, halte ich es durchaus für möglich, das Crew 9 in nächster Zeit nicht startet. Aber genau für so einen Fall hat die NASA eigentlich 2 unterschiedliche Transportsysteme mit Starliner und Crew Dragon vorgesehen: damit bei Problemen mit dem einen notfalls noch das andere zur Verfügung steht. Dass Starliner noch nicht fertig zertifiziert ist, ist da natürlich doof.
Indien
Es gibt neue Details zur geplanten indischen Raumstation. Die Gesamtmasse hat man gegenüber früheren Plänen mit 52 Tonnen auf das Doppelte erhöht. Die maximale Besatzungskapazität hat man ebenfalls auf 6 erhöht, während die Langzeitbesatzung weiter bei 3-4 liegt. Auch spannend, dass die indische ISRO eine Mission ohne Crew ihres Gaganyaan- Raumschiffs zur Versorgung der Internationalen Raumstation vorgeschlagen hat. Da stehe man aktuell mit den ISS-Partnern in Verhandlung. Diese Mission soll dann nach den ersten beiden Crewflügen des Gaganyaan- Raumschiffes stattfinden.
Und ISS – gute Überleitung: Die ISRO hat 2 der 4 Gaganyaan-Vyomnauten für ein Training in den USA ausgewählt. Vyomnauten – Wwird ja langsam Zeit, dass wir den Sanskrit-Namen für Astronauten lernen. Einer von ihnen wird einen der #NASA-Plätze auf der Axiom-4-Mission zur ISS erhalten!
Kasachstan schließt sich Chinas ILRS-Mondbasisprogramm an
Indien, ja Teil der Artemis-Initiative der NASA. Diese Woche hat sich Kasachstan dem chinesischen Gegenpart angeschlossen. Kasachstan, klar, mit Baikonur der Geburtsort der Raumfahrt, zunächst von der Sowjetunion und später von Russland betrieben.
- Schutzengel
Die Geburtsstunde von SENKRECHTSTARTER, die möchte ich mit euch feiern! Senkrechtstarter wird 5 Jahre alt und das feier ich mit euch bei unserem Apollomoment am 11. Oktober in Speyer. Das erste Kartenkontingent ist weg, aber ich würde mich unheimlich freuen, auch dich am Vorabend des SpaceCreatorDays bei einer Party mit den Creatorn und VIPs kennenzulernen. Link findest du unter dem Video.
Dass es 5 Jahre werden, das verdanken wir alle den SENKRECHTSTARTER-Schutzengeln, also allen Menschen, die den Kanal regelmäßig auch monetär unterstützen. Im Namen aller Zuschauer und besonders herzlich von mir geht an euch alle ein Dankeschön.
Wenn auch du aktiv dabei mithelfen möchtest, den deutschen Sprachraum für Raumfahrt zu begeistern, genau, findest du unter dem Video einen Link zur YouTube-Kanalmitgliedschaft.
- Starts kommende Woche
Vermutlich wegen des Falcon 9 Oberstufen-Fehlers alle für die kommende Woche eigentlich angekündigten Starts nur noch Ende Juli. Bisher habe ich keinen fest angekündigten Starts für die kommende Woche. Eigentlich sollte Starlink und Transporter 11 starten. Ich beobachte das natürlich weiter, aber kann gut sein, dass nächste Woche tatsächlich eine ganz seltene Woche wird, in der nichts startet. Hatten wir sehr, sehr lange nicht mehr.
Schluss
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Ich hoffe, die NEWS haben dir wieder gefallen – wenn ja, Like nicht vergessen! Die Raumfahrt ist und bleibt spannend. #apollomoment
Ich würde sagen, bis zum nächsten Mal, immer schön senkrecht bleiben! Dein Mo